Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung a. D.
Zur Übernahme der Funktion einer Botschafterin für die Initiative Hören erklärt die Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, Ulla Schmidt:
„Zunehmender Lärm in unserer Gesellschaft wird zu einem immer größeren Problem. Neuere Studien gehen davon aus, dass bis zu 20% der Bevölkerung in Deutschland bereits hörgeschädigt sind. Diese Menschen können, selbst wenn sie es wollten, nicht mehr richtig zuhören. Ihnen helfen wir in unserem Gesundheitsversorgungssystem mit einer guten Diagnostik und Behandlung.
Zu viel Lärm kann auch zu anderen Gesundheitsstörungen führen, wie zum Beispiel Herz- Kreislaufproblemen, Konzentrationsstörungen und Nervosität. Viele Menschen setzen sich zudem in Diskotheken oder durch Walkmans, CD-Playern u.a. freiwillig zusätzlich höheren Lärmpegeln aus, die aus gesundheitlicher Steht nicht vertretbar sind.
Lärm muss wirksam bekämpft werden. Neben den vorhandenen Gesetzen und den Vorsorgeuntersuchungen für Kinder zur Identifikation von Hörstörungen ist hier das Erkennen der eigenen Verantwortung des Einzelnen notwendig.
Jede Einzelne und jeder Einzelne muss sich die Frage stellen: Welchen Lärmquellen – Straßenverkehr, Autoradio, laufende Fernseher, Baustellenlärm, etc. – setze ich mich freiwillig oder unfreiwillig aus?
Die Initiative Hören setzt sich für eine Schärfung des Bewusstseins für das Hören in all seinen Dimensionen und Facetten ein. Das fängt bei der gesundheitlichen Aufklarung bei Hörschäden an und beinhaltet die Hör-Erziehung.
Die Zielsetzung entspricht modernen Präventionskonzepten: Schäden durch gesundheitsförderndes Verhalten und gesundheitsfördernde Verhältnisse vermeiden.
Mit unserem Aktionsprogramm „Umwelt und Gesundheit“, das wir gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durchführen, setzen wir auch bei der Verringerung des Lärms und seiner gesundheitsschädlichen Wirkungen an. Hierzu gehören insbesondere Aufklärungsmaßnahmen zum Freizeitlärm.
Lärm mindern ist das eine. Das andere ist, Hören in seiner kulturellen Dimension zu stärken.
Die Initiative Hören wird hier vieles zum Besseren wenden können.“